Beschädigtes Düngemittel-Frachtschiff darf nicht in Malta anlegen

Asociatyvi nuotr.

Malta hat dem havarierten Frachtschiff „Ruby“, das rund 20.000 Tonnen Ammoniumnitrat geladen hatte, die Einfahrt verweigert, bis es seine Ladung gelöscht hat, teilte die Verkehrsbehörde am Dienstag mit.

Die Behörde wies die Besatzung an, die Ladung auf Schiffe außerhalb der maltesischen Hoheitsgewässer umzuladen.

Das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff „Ruby“ befindet sich derzeit in der Nordsee und ist auf dem Rückweg ins Mittelmeer. Es hat mehrere Tage vor der südlichen Küste Norwegens verbracht. Norwegen, Schweden und Litauen haben dem Schiff das Einlaufen in ihre Häfen untersagt.

Das mit Russland in Verbindung stehende Schiff hat daher Kurs auf Malta genommen, wo es nach Angaben der Online-Schiffsverfolgungsdienste VesselFinder und MarineTraffic am 8. Oktober eintreffen soll.

Die Länder beobachten die Route eines Frachtschiffes für seine Ladung genau. Ammoniumnitrat kann als Hauptbestandteil von Düngemitteln, aber auch als explosive Substanz verwendet werden.

Ammoniumnitrat gilt als Ursache für die Katastrophe, die sich im August 2020 im Hafen von Beirut, der Hauptstadt des Libanon, ereignete. Große Mengen der Chemikalie wurden dort über viele Jahre hinweg unsachgemäß gelagert. Bei einer gewaltigen Explosion kamen in jenem Jahr mehr als 200 Menschen ums Leben.

Das Schiff „Ruby“ lief zunächst von der Kola-Halbinsel in Nordrussland aus. Unter ungeklärten Umständen wurde sein Rumpf kurz nach dem Verlassen des russischen Hafens beschädigt, aber es setzte seine Reise trotzdem fort.

Das 183 Meter lange Schiff hat die letzten Tage in der Nordsee verbracht, ohne einen Anlaufhafen zu finden. Am Montag änderte es seinen Kurs und setzte sein Ziel auf den Hafen von Marsaslok im Südosten Maltas.

Video