Sitzung der Copa-Cogeca-Arbeitsgruppe Kartoffeln und Stärke zeigt die wichtigsten Anliegen der Erzeuger auf

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Der europäische Kartoffelmarkt war in diesem Jahr durch ein erhebliches Überangebot an Kartoffeln gekennzeichnet, was zu einem starken Preisverfall geführt und alle Marktteilnehmer, insbesondere die Erzeuger, vor große Herausforderungen gestellt hat, sagt Zofija Cironkienė, Expertin beim Litauischen Gemüsebauverband.

Die Kartoffelanbaufläche in den wichtigsten Kartoffelproduktions- und -verarbeitungsmärkten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande) hat um 7 % zugenommen (auf 608 000 ha; etwa 40 000 ha mehr als im Jahr 2024). Die Gesamternte wird voraussichtlich 27,3 Mio. Tonnen erreichen – ein Anstieg von 11 % (2,65 Mio. Tonnen) gegenüber 2024.

Dem Bericht zufolge können die Märkte diese Menge nicht aufnehmen. Die Preise sind auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahren gefallen. Die Futures-Preise (Leipzig) fielen im August 2025 auf €7,50 pro Tonne. Im Vergleich dazu lag der Preis im März (Pflanzsaison) bei €22–23 pro Tonne.

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In Polen sind die Großhandelspreise nach Angaben einiger Erzeuger auf €0,05–€0,07 pro Kilogramm gefallen und liegen damit um ein Vielfaches unter den Kosten. Ohne Vertrag produzierte Kartoffeln werden oft in die billigsten Kanäle umgeleitet, wie Tierfutter oder Biokraftstoffe.

Die europäischen Kartoffelverarbeiter reduzieren die Verarbeitungsmengen aufgrund der zunehmenden Konkurrenz aus Indien (Ausfuhren um 35 % gestiegen) und China (Ausfuhren um 75 % gestiegen), wodurch der Absatz europäischer Erzeugnisse auf den Märkten Asiens und des Nahen Ostens eingeschränkt wird. Die Ausfuhren in die USA werden durch einen Einfuhrzoll von 15 % gebremst.

Die Erzeuger ergänzten die statistischen Angaben mit Informationen über die dringendsten Probleme des Sektors:

• Mangel an Pflanzenschutzmitteln: wirksame Produkte wurden verboten und versprochene biologische Ersatzstoffe sind noch nicht zugelassen. Der Anbau gesunder Kartoffeln wird risikoreicher und teurer.

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• Schädlinge und Krankheiten: Neue und bestehende Schädlinge (z.B. virusübertragende Zikaden, Kartoffelzikaden) breiten sich aus, und es fehlt an wirksamen Mitteln zu ihrer Bekämpfung.

• Klimawandel und Umweltanforderungen: Warme Winter und die Notwendigkeit, die Bodenbedeckung über den Winter aufrechtzuerhalten, ermöglichen es Krankheitsschädlingen, in Pflanzenrückständen zu überwintern. Dadurch wird die Wirkung einer längeren Fruchtfolge zunichte gemacht und die Ausbreitung von Krankheiten bereits im Frühjahr gefördert.

Um Schädlinge und Krankheiten nachhaltig bekämpfen zu können, fordern die Landwirte, dass keine weiteren Wirkstoffe von der Liste gestrichen werden, bis ein wirksamer Wirkstoff zugelassen ist. Anforderungen zu streichen, die die Umsetzung von agronomischen Maßnahmen im Zusammenhang mit wärmeren Wintern behindern (z.B. Anpassung der Anforderungen an die Bodenbedeckung/Bodenbeschaffenheit).

Außerdem fordert er eine kritische Überprüfung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009, die Einrichtung von Forschungsclustern und -netzwerken (national, international, interdisziplinär), die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der chemischen Industrie, Forschungseinrichtungen und Landwirten, mit den richtigen Anreizen (finanziell, administrativ) zur Förderung von Innovationen.

Mehr Ehrlichkeit in der öffentlichen Debatte über die Bedeutung und den Nutzen von ÖPPs für die Sicherung lokaler und bezahlbarer Kartoffelerträge ist gefragt.

Copa-Cogeca diskutierte erneut die Vorschläge der EK für den künftigen MFR und die GAP, die die EK als "ehrgeizig für ein ehrgeiziges Europa" bezeichnet.

Die wichtigsten Änderungen sind jedoch, dass das Zwei-Säulen-System abgeschafft wird. Sie werden zu einem einzigen Finanzfonds unter dem breiteren Dach der nationalen und regionalen Partnerschaftspläne (NRPP) zusammengeführt. Außerdem werden die Mittel für die Landwirtschaft um rund 20 % gekürzt.

„Es wird keine separate, vorhersehbare Finanzierungslinie für die ländliche Entwicklung mehr geben, und Investitions- und Umweltmaßnahmen werden mit Direktzahlungen um die Mittel konkurrieren“, so der Bericht.

Die Landwirte befürchten, dass es bei Annahme des NRDP-Modells keine separate Finanzierungsquelle für Umweltmaßnahmen mehr geben wird, was aufgrund der ungleichen Finanzierung von Umweltmaßnahmen in den einzelnen EU-Ländern zu Wettbewerbsverzerrungen führen könnte.

Die derzeitige Agrarreserve wird durch das "Sicherheitsnetz der Einheit" zur Bewältigung von Krisen ersetzt werden. Diese Reserve soll für den Zeitraum 2028-2034 mit 6,3 Mrd. EUR ausgestattet werden.

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