Tausende von Landwirten protestieren in Brüssel, die Polizei setzt Wasserwerfer ein (VIDEO)
Tausende von Landwirten haben am Donnerstag im Brüsseler Europaviertel gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Block "Mercosur" protestiert und ein Chaos verursacht. Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vor, die versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen, bestätigte die Polizei gegenüber der Agentur dpa. Nach Angaben der Organisatoren des Protestes waren es etwa 10.000 Demonstranten, während die Polizei von etwa 7.300 Personen und Hunderten von Traktoren sprach.
>Wasserwerfer wurden im Europaviertel eingesetzt, so die örtliche Polizei. Einige Landwirte versuchten Berichten zufolge, die von den Sicherheitskräften errichteten Absperrungen zu durchbrechen. Darüber hinaus wurden Brandstiftung, Pyrotechnik und Tränengas eingesetzt. Demonstranten griffen auch das Europäische Parlament mit Kartoffeln und Feuerwerkskörpern an.
Am Donnerstag findet in Brüssel ein EU-Gipfel statt, bei dem es unter anderem um das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und „Mercosur“ geht. Die Landwirte lehnen das Abkommen ab, weil sie einen unverhältnismäßigen Wettbewerb durch Billigimporte befürchten. Außerdem befürchten die Landwirte, dass sie in Zukunft weniger Geld aus dem EU-Haushalt erhalten könnten.
Am Mittwoch traf sich die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit Vertretern der Landwirte. Sie sagte: "In Zeiten der Unsicherheit brauchen unsere Landwirte Gewissheit und Unterstützung. Europa wird immer an ihrer Seite sein.
Eine neue Freihandelszone zwischen der EU und den mehr als 700 Millionen Ländern des Mercosur-Blocks wäre nach Angaben der Europäischen Kommission die größte der Welt. Die Kommission hat das Abkommen im vergangenen Dezember trotz der Kritik von Ländern wie Frankreich fertiggestellt. Es soll am kommenden Samstag in Brasilien unterzeichnet werden – es bedarf jedoch der Zustimmung einer gewissen Mehrheit der EU-Länder. Eine Entscheidung wird auf dem EU-Gipfel erwartet. Es ist nicht klar, ob die erforderliche Mehrheit zustande kommen wird.