Der Rückgang des Umsatzes von Restaurants und Cafés in diesem Jahr, der zunehmende Druck auf die Löhne auf dem Markt und der Mangel an Arbeitskräften werden zu mehr Insolvenzen in diesem Sektor führen, sagt Aleksandras Izgorodinas, ein Wirtschaftswissenschaftler bei der Bank „Citadele“.

„Ich sehe nicht, dass Restaurants die Preise senken (...). Die litauische Wirtschaft erholt sich mehr und mehr, und es ist wahrscheinlich, dass sich der Aufschwung verstärken wird und wir einen zunehmenden Mangel an Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt im Allgemeinen erleben werden. Dies wird sich auf das Marktsegment der Restaurants und Cafés auswirken – es wird mehr Insolvenzen“ geben, – sagte Izgorodinas auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Das höchste Konkursrisiko besteht ihm zufolge in der Mittelklasse, das niedrigste – für Restaurants im Billig- und Luxussegment, die am wenigsten anfällig für Rezession oder Inflation sind.

„Es wird eine Periode von Hungerspielen auf dem Markt geben, wo diejenigen, die am stärksten sind, die effizientesten in den Restaurants überleben werden“, – sagte der Ökonom.

Der Umsatzrückgang des Gaststättengewerbes von 8,6 Prozent im Januar–Mai sei vor allem auf das mittlere Segment zurückzuführen, da die Preise ein Niveau erreicht hätten, das für die Verbraucher psychologisch unangenehm sei und sie ermutige, öfter zu Hause zu essen.

„Die Meinung der litauischen Bevölkerung über die Finanzen ist die beste seit März 2007, aber (...) die Bevölkerung kann es sich nicht leisten, Geld in Restaurants auszugeben, die Preise haben einfach ein Niveau erreicht, das psychologisch unangenehm ist“, – sagte A. Izgorodin.

Er glaubt, dass der Preisanstieg in diesem Geschäft nicht mit der höheren Mehrwertsteuer zusammenhängt, die seit Januar von 9 auf 21 Prozent gestiegen ist.

Der Analyst sagte, dass der Beginn einer Erholung der Kaufkraft jetzt sichtbar ist, die bisher vor allem das Lebensmittelsegment betroffen hat, aber wahrscheinlich auch auf andere Segmente übergreifen wird.