Mehr Optimismus auf dem Milchmarkt, aber ein Absturz könnte nicht mehr weit sein
Der "Global Dairy Trade" (GDT) Index stieg in der letzten Handelssitzung um 1,2% auf 1164 Punkte. Auf den ersten Blick war dieser Anstieg nicht signifikant, aber gleichzeitig ist er ein wichtiges Signal für den globalen Markt.
>Der GDT-Index durchbrach die Obergrenze, wenn auch in bescheidenem Maße. Der Milchpreis Index erreichte am 4. Juni dieses Jahres mit 1162 Punkten den höchsten Stand seit zwei Jahren.
In der letzten Handelssitzung der GDT waren Laktose (+6,7 %), Buttermehl (+5,0 %), Cheddar-Käse (+3,8 %) und Vollmilchmehl (+3,0 %) die teuersten Artikel.
Mozzarella-Käse (-7,7%), Butter (-1,4%), Magermilchmehl (-0,6%) und Buttermilch (-0,1%) waren rückläufig.
Die GDT-Handelssitzungen finden zweimal im Monat statt.
Was ist in Zukunft zu erwarten?
Das letzte Mal, dass der GDT-Index die 1160-Punkte-Marke überschritten hat, ist genau zwei Jahre her – am 4. Oktober 2022. Damals erreichte er 1166 Punkte. Im September jenes Jahres war er sogar bis auf 1208 Punkte gestiegen.
Mit anderen Worten: Die Ergebnisse der letzten Börsensitzung lassen die Milchmarktteilnehmer optimistischer in die Zukunft blicken.
Einerseits kann es für die Verarbeiter höhere Gewinne bedeuten und die Betriebe können zumindest mit einem leichten Anstieg der Rohmilchpreise ab Hof rechnen. Andererseits kann der Wirtschaftskrieg zwischen der Europäischen Union und China, für den die Weichen bereits gestellt sind, längerfristig Auswirkungen auf den Milchmarkt und damit auf den gesamten Agrarmarkt haben.
Am Freitag haben die EU-Länder trotz des heftigen Widerstands Deutschlands und der Warnung Chinas, dies nicht zu tun, die endgültige Zustimmung zu einem Zoll von 35 % auf in China hergestellte Elektroautos (statt der derzeitigen 10 %) gegeben. Experten sagen nun, dass ein echter Wirtschaftskrieg zwischen der EU und China ausbrechen könnte, da China einen solchen Schlag ins Gesicht niemals tolerieren würde. Dieser Krieg könnte alle Bereiche der Wirtschaft betreffen, und China ist ein sehr wichtiger Markt für die Agrarproduktion der EU.
Wenn also der GDT-Index über die obere Grenze des Charts steigt, sollte man vorsichtig optimistisch sein, denn die Situation könnte sich recht schnell ändern.
„Global Dairy Trade“ Handelsplatz ist im Besitz der Agrargenossenschaft „Fonterra“. Die Entwicklung in Ozeanien wird Europa in etwa 1,5-2 Monaten erreichen.