Mexiko erhöht drastisch die Einfuhrzölle auf Zucker. Der Handel mit der EU wird nicht mehr möglich sein

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Die mexikanische Regierung hat extrem hohe Zölle auf Zucker und Zuckererzeugnisse verhängt, die den Zuckerhandel zwischen dem mittelamerikanischen Land und der Europäischen Union nach Ansicht von Experten praktisch auf Null reduzieren werden.

Am 11. November verhängte die mexikanische Regierung einen Einfuhrzoll von bis zu 156 % auf Zucker (einschließlich Sirup) und 210 % auf raffinierten Flüssigzucker.

Die Entscheidung wurde als Reaktion auf die sinkenden Weltmarktpreise für Zucker und einen wachsenden Überschuss auf dem heimischen Markt getroffen. In den letzten Jahren ist Mexiko aufgrund schlechterer heimischer Ernten zunehmend von Importen abhängig geworden.

Analysten gehen davon aus, dass der Schritt darauf abzielt, die heimischen Zuckerproduzenten zu schützen, den Importdruck zu verringern und die Inlandspreise im Vorfeld der Erntesaison 2025–2026 zu stabilisieren.

Allerdings werden solche Zölle die Einfuhrströme drastisch reduzieren, da die Handelsbeziehungen mit anderen Ländern wie den USA, Brasilien und der Europäischen Union gestört werden könnten. Mexiko ist bestrebt, seine Freihandelsabkommen mit der Europäischen Gemeinschaft zu erneuern, aber die Einführung von Zöllen auf Zucker in dieser Größenordnung könnte die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten erschweren.

Solche plötzlichen protektionistischen Maßnahmen könnten die Lieferketten und das Preisgleichgewicht auf dem globalen Zuckermarkt stören. Das bedeutet, dass EU-Zuckerexporte nach Mexiko praktisch unmöglich werden, während gleichzeitig riesige Mengen Zucker aus den USA und Brasilien in die EU-Rohstoffmärkte fließen könnten. Zwar schränken die EU-Einfuhrbestimmungen den freien Zugang von Zucker aus anderen Ländern nach wie vor ein, doch werden in jedem Fall Zuckerquoten ausgehandelt (z. B. mit der Ukraine).

So drastisch die Maßnahmen von Drittländern auch sein mögen, sie können die Verhandlungen mit der Europäischen Union beeinflussen, zum Beispiel im Falle eines freieren Handels mit den Mercosur-Ländern (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay).  

Die EU und Mexiko arbeiten derzeit an einer Modernisierung des Freihandelsabkommens.

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