Wird künstliche Intelligenz die Landwirte ersetzen oder ihnen helfen?

Asociatyvi nuotr. Mičigano technologijos universiteto nuotr.

Wird künstliche Intelligenz die Landwirte ersetzen oder ihnen helfen?

Der technologische Fortschritt verändert die Landwirtschaft rasant. Während in der Vergangenheit viel über innovative Lösungen bei Traktoren und Mähdreschern gesprochen wurde, ist heute immer mehr von Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Landwirtschaft im Allgemeinen die Rede. Inwieweit helfen Roboter und IoT der Landwirtschaft heute tatsächlich, und was können wir in Zukunft erwarten?

Kameras und Algorithmen in der Hühnerhaltung

Die IKT hat bereits einen Fuß in die Tür der Hühnerhaltung gesetzt. Vor ein paar Jahren wurde die Technologie „Poultry sense“ eingeführt, die Tausende von Hühnern gleichzeitig überwachen – ihre Bewegungen aufzeichnen, Symptome von Krankheiten oder sogar Verhaltensstörungen erkennen kann.

„Poultry sense“ besteht aus einer großen Anzahl batteriebetriebener drahtloser Sensoren, die Informationen in Echtzeit sammeln und an eine IoT-gesteuerte Analyseplattform übertragen. Die Landwirte erhalten leicht verständliche Daten und können die notwendigen Entscheidungen treffen, z. B. wenn Vögel krank sind, Temperaturänderungen usw.

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Die Versorgung von Hühnern mit Futter und Wasser ist schon lange automatisiert. Doch das IoT macht sie effizienter. Algorithmen berechnen die optimale Futtermenge, berücksichtigen die Intensität der Eiablage und sogar die Wetterbedingungen.

Werden Kühe bald von Drohnen geweidet?

In der Rinderhaltung ist die Robotik vielleicht am weitesten fortgeschritten. Dr. Saulius Tušas, Leiter des Joseph Tats Dairy Centre am Institut für Tierzuchttechnologien der Veterinärmedizinischen Akademie der LSMU, sagt, dass der Beginn der Robotik in der litauischen Landwirtschaft auf das Jahr 2008 datiert werden kann, als Melkroboter auf einem Betrieb in der Region Plungė eingeführt wurden. Später wurden sie durch Fütterungsroboter, Dungreinigungsroboter und sogar Futterlieferroboter ergänzt.

„Roboter haben den Landwirten geholfen und die Produktivität drastisch erhöht. Kühe zum Beispiel fressen den ganzen Tag über, so dass sie ständig Futter benötigen. Die Installation eines Fütterungsroboters hat in einigen Betrieben zu einer Produktivitätssteigerung von 2-3 kg Milch pro Kuh und Tag geführt", sagt Dr. S. Tušas, außerordentlicher Professor für Landwirtschaft.

In Australien und Neuseeland testen einige Betriebe bereits Drohnen für das Hüten von Kühen, d. h. Drohnen, die die Rinderherden an die richtigen Stellen führen, oder sogar Roboterhunde, die auch bei der Bewachung der Rinder und der Überwachung ihres Verhaltens helfen, wie ausländische Medien berichten.

Wie geht es weiter?

Der Arzt Dr. S. Tush sagt, dass die Technik keineswegs stillsteht und sich rasant weiterentwickelt.

„Sogar die gleichen Melkroboter können heute jede Kuh ein wenig anders melken, je nachdem, wie sie Milch abgibt,– fährt er fort.

Bedeutet dies, dass Roboter und IoT eines Tages die Landwirte ersetzen werden? „Nein, das ist nicht möglich. Technik, Roboter helfen nur und machen die Arbeit viel einfacher“, – ist der Wissenschaftler überzeugt und betont, dass am Ende alle Prozesse von Menschen gesteuert werden müssen – sie sind und bleiben an erster Stelle, wenn es darum geht, wie man die vom IoT generierten Daten auswertet, was zu tun ist und wie man die Roboter umprogrammiert.

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Schafscheren – für Roboter bleibt dies eine zu komplexe Aufgabe. Auch für den Menschen ist es kein einfacher Prozess, da die Schafe ständig in Bewegung sind und die Wollschicht nicht gleichmäßig ist. Daher werden nach wie vor nur halbautomatische Technologien zum Scheren von Schafen eingesetzt.

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Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass IoT und Roboter den Landwirten in Zukunft nicht nur dabei helfen werden, effizienter zu arbeiten, sondern auch den Tierschutz stärker zu berücksichtigen.

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