Großbritannien übernimmt die Führung im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung

Asociatyvi nuotr.

Die britische Viehwirtschaft ist aufgefordert worden, den Einsatz von Antibiotika in den nächsten fünf Jahren zu reduzieren. Britischen Medien zufolge ist dieser Schritt im Rahmen der Bemühungen um die Bekämpfung der Antibiotikaresistenz zu begrüßen, stellt die ohnehin schon unter Druck stehenden Landwirte jedoch vor Herausforderungen.

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Der von der Regierung genehmigte Zyklus läuft von 2025 bis 2029 und baut auf einem Jahrzehnt freiwilliger Maßnahmen der Industrie auf, die den Einsatz von Antibiotika in der britischen Viehwirtschaft bereits reduziert haben.

Seit 2014 ist der Antibiotikaeinsatz um 57 % und der Einsatz kritischer Antibiotika um 83 % zurückgegangen.

Die Vorsitzende der RUMA Agriculture, Cat McLaughlin, sagte, dass die neuen Ziele auf den Bemühungen der Branche aufbauen, dass aber die nächste Phase noch größere Anstrengungen erfordern wird. In einigen Sektoren kann bereits ein nachhaltiges Niveau des Einsatzes erreicht werden", sagte sie und betonte, dass die Priorität in mehreren Industriezweigen nun darin bestehe, das Niveau des Einsatzes niedrig zu halten, ohne das Wohlergehen der Tiere zu beeinträchtigen.

Für die Landwirte bedeuten diese Ziele, dass sie den Einsatz von Antibiotika ständig überprüfen müssen. Derweil machen Klimadruck, Krankheitsausbrüche und Impfstoffknappheit die Dinge bereits schwierig. McLaughlin sagte, dass die Verfügbarkeit von Impfstoffen nach wie vor das größte Hindernis für die Verringerung der Antibiotika-Abhängigkeit darstellt.

Die Bemühungen des Viehzuchtsektors wurden von der Direktion für Tierarzneimittel unterstützt. Abi Seager, leitende Direktorin, sagte, die Behörde begrüße die dritte Reihe von Zielen und lobte das langfristige Engagement der Industrie.

Auch das Animal, Plant, Food and Environment Board begrüßte die Ziele und bezeichnete sie als wichtiges Element des britischen "One Health"-Konzepts.

Während einige Sektoren auf noch größere Fortschritte drängen und andere konsequent auf Nachhaltigkeit setzen, bleibt laut RUMA das Leitprinzip unverändert: Antibiotika „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“ einsetzen.

McLaughlin warnte, dass die Erwartung einer permanenten jährlichen Reduzierung unrealistisch sei und nicht auf Kosten des Tierschutzes erreicht werden könne. Sie betonte die Bedeutung von Impfstoffen als qualifiziertes Instrument der Tierpflege.

Dessen ungeachtet gehört die britische Viehzucht weiterhin zu den Ländern mit dem geringsten Antibiotikaverbrauch in Europa, wobei in den letzten zehn Jahren einer der größten Rückgänge der Antibiotikaresistenz zu verzeichnen war.

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