Bedrohung durch die Newcastle-Krankheit: 24. Ausbruch in einem Geflügelbetrieb in Polen
Die polnischen Behörden haben dem Staatlichen Lebensmittel- und Veterinäramt (SFA) mitgeteilt, dass in einem Geflügelbetrieb in der Region POL-Małopolskie ein Ausbruch der gefährlichen Newcastle-Krankheit festgestellt wurde, der 24. im Land. Die Region Podlaskie in Polen hat in diesem Jahr die meisten Ausbrüche zu verzeichnen. Alle Betriebe, in denen Ausbrüche festgestellt wurden, sind getilgt worden, und in den betroffenen Regionen wurden Ausfuhrbeschränkungen verhängt. Für den Fall, dass diese gefährliche Krankheit in der Nähe des litauischen Hoheitsgebiets auftritt, fordern die VMVT-Experten die Geflügelhalter dringend auf, verantwortungsvolle Präventiv- und Biosicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und Verdachtsfälle unverzüglich der VMVT oder einem privaten Tierarzt zu melden. Die Krankheit ist in diesem Jahr auch schon in Italien aufgetreten, wo 6 Ausbrüche festgestellt wurden, und in Schweden, wo 2 Ausbrüche festgestellt wurden.
„Die Situation in Polen ändert sich sehr schnell. Gestern wurden wir über 13 neue Ausbrüche der Newcastle-Krankheit informiert, und heute haben wir einen weiteren. Die Krankheit ist aggressiv und befällt Geflügel und Wildvögel. Sie kann durch infizierte Vögel, deren Erzeugnisse oder sogar durch wandernde Wildvögel verbreitet werden. Litauen grenzt an Polen, wo wichtige Zugvogelrouten verlaufen, so dass die Gefahr einer Einschleppung der Krankheit in unser Land weiterhin besteht. Das Hauptproblem sind nicht nur die potenziellen wirtschaftlichen Verluste aufgrund von Handelsbeschränkungen, sondern auch das Risiko für das Wohlergehen der Vögel und die biologische Vielfalt des Landes, da die Krankheit ein Massensterben verursacht. Bevor die Seuche in das Land eindringt, müssen wir uns vorbereiten und die Biosicherheit in Geflügelställen gewährleisten und so eine mögliche Krise im Geflügelsektor verhindern. Wir fordern die Geflügelhalter auf, ihre Wachsamkeit auf ein Höchstmaß zu erhöhen", warnt Vaidotas Kiudulas, leitender Veterinär der Republik Litauen.
Nach Ansicht von Vilija Grigaliūnienė, leitende Tierärztin der Überwachungsabteilung des VMVT, sind Impfungen, Biosicherheitsmaßnahmen und das Wissen der Geflügelhalter über die Krankheit und ihre Folgen wesentliche Faktoren für die erfolgreiche Vorbeugung und Bekämpfung dieser Krankheit. Es handelt sich um eine sich sehr schnell ausbreitende ansteckende Vogelkrankheit, die durch ein Paramyxovirus verursacht wird. Sie kann ein breites Spektrum von Vogelarten befallen, von Geflügel bis zu Wildvögeln. Die wichtigsten Symptome der Krankheit sind Atemprobleme, verminderte Legeleistung, Schädigung des Nervensystems und plötzliche Sterblichkeit.„In Litauen ist die Impfung gegen diese Krankheit freiwillig, aber nicht alle Betriebe haben Impfprogramme. Geflügelhalter müssen wachsam sein und den Nutzen der Impfung abschätzen, um mögliche Ausbrüche zu vermeiden. Wird die Krankheit in einem litauischen Geflügelbetrieb festgestellt, werden alle Vögel sofort vernichtet, der Betrieb wird desinfiziert und der Geflügelsektor des Landes unterliegt strengen Ausfuhrbeschränkungen. Solche Beschränkungen führen nicht nur für den betroffenen Betrieb, sondern auch für den gesamten Geflügelsektor zu schweren wirtschaftlichen Verlusten. Nur Prävention und Biosicherheit können vor solchen Folgen schützen,“ – erinnert V. Kiudulas.
VMVT-Fachleute erinnern daran, dass die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen diese Krankheit die Impfung von Geflügel ist. Impfstoffe sind wirksam, um die Prävalenz der Krankheit zu reduzieren, die Sterblichkeit zu verringern und die Symptome zu lindern. Darüber hinaus ist es wichtig, die Hygienevorschriften strikt einzuhalten, jeden Kontakt mit Wildvögeln zu vermeiden und den Betrieb regelmäßig zu desinfizieren. Besonderes Augenmerk muss auf die Verstärkung der Überwachungssysteme gelegt werden, um Verdachtsfälle sofort zu erkennen. Moderne Diagnoseinstrumente ermöglichen einen schnellen Nachweis des Virus, so dass rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können.