Wie ist die epidemiologische Situation der ASP in der EU?
Am 4. Dezember 2025 fand eine Sitzung der Arbeitsgruppe Gesundheit und Wohlergehen der Föderation für Jagd und Naturschutz in Europa (FACE) mit der Europäischen Kommission statt, um die neuesten Informationen über die Afrikanische Schweinepest und die Geflügelpest zu erörtern. An der Diskussion nahmen Frau Francesca Calvetti und Frau Iulia Delia Cohen, Tierärztinnen des Referats Tiergesundheit der GD SANTE, teil.
Investitionen in Wildfarmen könnten den Tag retten, um die ASP zu bekämpfen
Die Situation der ASP im Jahr 2014–2025
Die Afrikanische Schweinepest ist in Wildschweinpopulationen nach wie vor weit verbreitet, insbesondere in den baltischen Staaten, Polen, Rumänien, Bulgarien und der Balkanregion.
Das Jahr 2025 zeigt deutliche Unterschiede zwischen den EU-Ländern. In Rumänien ist die Zahl der Ausbrüche in Hausschweinbetrieben mit insgesamt 430 Fällen besonders hoch. In Estland und Lettland wird eine erhöhte Zahl von Ausbrüchen in Wildschweinbetrieben während der Sommermonate beobachtet. Gleichzeitig wurden in der Tschechischen Republik und in Süditalien seit August 2024 keine neuen Fälle mehr verzeichnet, und eine Überprüfung der Beschränkungen wird derzeit eingeleitet. Belgien und Schweden wurden offiziell für frei von ASP erklärt.
>2025 EU-Highlights
Dieses Jahr wurde ein neues betroffenes Gebiet in Deutschland identifiziert, wo neue Fälle von ASP bei Wildschweinen gemeldet wurden. In Kroatien, an der Grenze zu Serbien, wurde ein neuer Ausbruch festgestellt, der auch das benachbarte Ungarn betrifft. Die baltischen Staaten, Polen und Kroatien bleiben in den Sommermonaten die Regionen mit dem höchsten Risiko.
>TRechtsverordnung gemäß Verordnung (EU) 2023/594, Artikel 56
Alle Mitgliedstaaten, mit Ausnahme derjenigen, die eine dauerhafte Abwesenheit von Wildschweinen nachweisen können, sind verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten einen nationalen Aktionsplan aufzustellen. Dieser Plan muss die strategischen Ziele und den räumlichen Geltungsbereich festlegen, die Größe der Wildschweinpopulation bewerten, Ziele für die Bejagung und deren Auswirkungen vorsehen, eine ständige Überwachung, insbesondere Erhebungen über gefallene Wildschweine, sowie Biosicherheitsmaßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben und bei der Jagd vorsehen. Der Plan muss Kommunikations- und Schulungsprogramme sowie Verfahren für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit enthalten.
Große Herausforderungen für die ASP
Die größte Herausforderung bleibt die Durchsetzung der Biosicherheit in kleinen Betrieben und Haushalten, wo die Vorschriften oft nicht durchgesetzt werden. Auch die Bewirtschaftung von Wildschweinen ist aufgrund ihrer Wanderungen und ihres Vorkommens in großen Waldgebieten eine Herausforderung. Vom Menschen verursachte Krankheitsausbrüche, insbesondere bei Reisen zwischen Ländern, erhöhen das Risiko ebenfalls. Die Anforderungen der internationalen Handelspartner an die Zoneneinteilung und Regionalisierung sind schwer zu erfüllen. Es gibt noch immer keinen sicheren und wirksamen Impfstoff gegen die ASP, so dass sich die Bekämpfungsmaßnahmen auf die Überwachung und die Biosicherheit stützen. Ein neuer Trend ist die Rückkehr der Krankheit in Gebiete, die zuvor als sicher galten, was auf Lücken in der Biosicherheit hinweist.
Die Zunahme der Ausbrüche in den baltischen Staaten, Polen und Kroatien im Sommer bestätigt die Notwendigkeit, die Überwachung sowohl von Wildschweinen als auch von Hausschweinen zu verstärken. Die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen wird zu einem entscheidenden Faktor bei der Verringerung des Seuchenrisikos. Ein wissenschaftlich fundiertes Management der Wildschweinpopulation auf der Grundlage einer Risikobewertung ist für die Ausrottung der ASP und die Verhinderung neuer Ausbrüche unerlässlich. Gut umgesetzte nationale Aktionspläne können die Früherkennung der Krankheit in Ländern, in denen die ASP noch nicht entdeckt wurde, erheblich verbessern.
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