30 Organisationen fordern eine Verzögerung des Inkrafttretens der EU-Verordnung zur Entwaldung
Nahezu 30 Organisationen, die Primärerzeuger und andere landwirtschaftliche Sektoren vertreten, haben in einer gemeinsamen Erklärung eine Verzögerung des Inkrafttretens der EU-Waldrodungsverordnung (EUDR) gefordert. Die Organisationen weisen darauf hin, dass die neuen Regeln weniger als 100 Tage vor ihrem Inkrafttreten stehen, es aber noch immer an klaren Umsetzungsmaßnahmen mangelt.
Die Organisationen äußerten sich besorgt über die große Rechts- und Marktunsicherheit, mit der die Marktteilnehmer und Händler konfrontiert sind. Sie fordern die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten auf, Klarheit über die EUDR-Anforderungen und ihre praktische Durchführbarkeit zu schaffen.
Die Organisationen betonen, dass es keine Lösung in letzter Minute gibt, und fordern eine Verschiebung des Inkrafttretens der EUDR, um den Unternehmen genügend Zeit zur Vorbereitung zu geben. Ein so kurzfristiges Inkrafttreten stellt eine ernsthafte Bedrohung für unsere Branche dar und könnte zum Konkurs kleiner Unternehmen und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen.
Die Organisationen weisen auch darauf hin, dass eine überstürzte Umsetzung der EUDR zu schwerwiegenden Marktstörungen und einer verminderten Versorgungssicherheit für Lebensmittel, Futtermittel und Forstwirtschaftsprodukte führen könnte. Kurzum, Eile könnte erhebliche negative wirtschaftliche Folgen haben", heißt es in der Erklärung.
Die Organisationen fordern die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, die Frist als unmöglich anzuerkennen und unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um das Inkrafttreten der EUDR zu verzögern.
Die EU-Beamten erklärten, dass es noch Unklarheiten gebe, stellten aber eine neue "Zertifizierungs"-Plattform vor, mit der die Überprüfung sichergestellt werden soll. Die Betreiber werden sich Anfang November in diesem System registrieren lassen können. Eine längerfristige Zusammenstellung der erforderlichen Dokumente und häufig gestellten Fragen (FAQs) ist noch in der Entwicklung, soll aber in naher Zukunft veröffentlicht werden.
Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, erwägt, die Umsetzung der Verordnung zu verschieben, was jedoch auf der für den 14. Oktober anberaumten Sitzung des Umweltrates diskutiert werden soll.