V. Buivydas: Ein Richtungswechsel bei der Unterstützung der Landwirtschaft ist notwendig

Vytautas Buivydas.

Vor der zweiten Sitzung des Ernährungsrates betont Vytautas Buivydas, stellvertretender Vorsitzender der litauischen Junglandwirte und Jugend (LYYFY), die Notwendigkeit einer grundlegenden Überprüfung der Prioritäten der Agrarpolitik und der Grundsätze für die Verteilung der EU-Mittel in Litauen.

Die heutige Situation offenbart nach Ansicht von Herrn Buivydas ein grundlegendes Ungleichgewicht: In Litauen haben bestimmte landwirtschaftliche Sektoren, insbesondere der Getreideanbau, eine Überproduktion erreicht – das Land produziert 2–3 mal mehr Getreide als für den heimischen Verbrauch benötigt wird. Gleichzeitig ist die Produktion anderer Grundnahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Beeren und Vieh nicht autark und Engpässe werden durch Importe ausgeglichen.

„Importe bieten dem Verbraucher keinen besseren Preis und werfen Qualitätsprobleme auf. Das zeigt, dass das derzeitige System nicht nachhaltig ist", betont Buivydas.

Kritisches Problem: Förderung der Überproduktion

Getreidebetriebe in Litauen erhalten derzeit den größten Anteil an EU-Subventionen. Das bedeutet, dass öffentliche Gelder größtenteils für Überproduktion ausgegeben werden, die nicht direkt zur Lebensmittelsicherheit oder zur Preisstabilität auf dem Binnenmarkt beiträgt.

V. Buivydas legt einen klaren Fahrplan für eine Änderung der Förderrichtung vor, damit die Landwirtschaft einen echten Beitrag zur Ernährungssicherheit und zum Verbraucherwohl in Litauen leisten kann:

Unterstützung umverteilen: Anreize zur Überproduktion verringern und in die Produktion von fehlenden, lebenswichtigen Nahrungsmitteln wie Gemüse, Obst, Beeren, Fleisch und Milchprodukte investieren.

Verarbeitung fördern: Getreideüberschüsse auf die Produktion von Produkten mit höherer Wertschöpfung konzentrieren, indem der Tierhaltungssektor gestärkt wird.

Kurzfristige Versorgungsketten entwickeln: den Anteil der lokalen Produktion im öffentlichen Sektor erhöhen, z.B. in Schulen, Krankenhäusern und der Armeeversorgung.

Gewährleistung der nationalen Ernährungssicherheit: Vorrang für eine angemessene Produktion von Grundnahrungsmitteln und die Deckung des heimischen Bedarfs.

Aufruf an den Ernährungsrat

„Es ist an der Zeit, das ineffiziente Modell der Förderung der Überschussproduktion aufzugeben. Wir müssen uns auf eine nachhaltige, binnenmarktorientierte Entwicklung der Landwirtschaft konzentrieren, die nicht nur die Ernährungssicherheit Litauens stärkt, sondern auch niedrigere Preise für die Verbraucher gewährleistet", betont Vytautas Buivydas.

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