Massensterben von Fischen in polnischen Gewässern aufgrund von giftigen Algen
Polnische Behörden haben in der Oder an der Grenze zu Deutschland giftige Goldalgen gefunden.
Die Goldalgen seien über den Gleiwitzer Kanal in den Fluss gelangt, teilte das polnische Klima- und Umweltministerium am Freitagabend mit.
Die höchste Gefahrenstufe wurde für einen Teil des Flusses in der Nähe der Stadt Lanai, südöstlich von Wroclaw, festgelegt.
Im Gleiwitzer Kanal, der in die Oder mündet, sind seit vergangener Woche zahlreiche tote Fische gefunden worden. Experten zufolge geht es den Goldfischen im Oderstrom nicht so gut wie im stehenden Wasser des Kanals.
Ein zusätzlicher Risikofaktor war aber auch der Anfang Mai gesunkene Wasserstand der Oder. Der 1939 eröffnete Gleiwitzer Kanal ist 41 km lang und verbindet die oberschlesische Stadt Gleiwitz mit der Oder.
Im Sommer 2022 wurden auch in der Oder Massen von Fischen gesichtet. Deutsche und polnische Experten kamen daraufhin zu dem Schluss, dass die Fischpest wahrscheinlich durch Giftstoffe verursacht wurde, die von den Ringen der giftigen Goldalge Prymnesium parvum ins Wasser abgegeben wurden.
Der Krisenstab will nun dafür sorgen, dass die Zahl der in die Oder eingeschleppten Goldalgen so gering wie möglich gehalten wird.
Zu diesem Zweck wurde die polnische Wasseraufsicht angewiesen, die Schleusentore des Kanals so selten wie möglich zu öffnen und den Wasserdurchfluss entsprechend zu steuern. Außerdem wird der Zustand des Bodens an den Ufern des Flusses regelmäßig kontrolliert.