Das Schiff Ruby mit 20 000 Tonnen russischem Ammoniumnitrat an Bord wird nicht nach Klaipėda fahren

Uostas. AM nuotr.

Arnoldas Šileika, Chef des in Klaipėda ansässigen Unternehmens West Shipyard, ist davon überzeugt, dass das 20.000 Tonnen schwere russische Ammoniumnitratschiff "Ruby" nicht nach Klaipėda fahren wird. Er fügte hinzu, dass derzeit noch nicht einmal bekannt ist, wo und wann das Schiff entladen wird.

>

„Dass die Reparaturen nicht in Klaipėda stattfinden werden, ist praktisch klar. Das Schiff wird definitiv nicht nach Klaipėda fahren. Weder das Datum noch der Ort der Entladung sind im Moment bekannt", sagte Šileika am Freitag gegenüber Elta.

„Und wir werden sicherlich nicht die Kapazität auf die Reparatur dieses Schiffes konzentrieren“, – betonte er.

Die Western Shipyard hatte Anfang September den Zuschlag für eine internationale Ausschreibung zur Reparatur der "Ruby“ erhalten. Der Geschäftsführer betonte jedoch, dass bereits zu diesem Zeitpunkt klar sei, dass das Schiff entladen werden müsse, da die salzhaltige Ladung nicht nach Klaipėda gelangen dürfe.

„Als die Informationen über das Schiff vorlagen, war klar, dass das Schiff mit einer solchen Ladung nicht in den Hafen einlaufen durfte. Die einzige Frage war, ob es irgendwo landen würde oder nicht", schätzte er ein.

Der Online-Schiffsdienst „MarineTraffic“ zeigt, dass sich das Schiff derzeit in der Nordsee befindet und sich in Richtung des Hafens von Marsaslok auf Malta bewegt, wo es am 8. Oktober ankommen soll.

Am 11. September berichtete „Delfi“, dass das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff „Ruby“, das zu diesem Zeitpunkt vor der norwegischen Küste festgemacht und 20.000 Tonnen Salpeter geladen hatte, im Hafen von Klaipėda einen Antrag auf Umrüstung gestellt hatte. Norwegen, Schweden und Litauen verweigerten ihm jedoch die Einfahrt in ihre Häfen.

>

Das Schiff „Ruby“ befindet sich derzeit auf dem Rückweg ins Mittelmeer.

Ammoniumnitrat gilt als Ursache für die Katastrophe, die sich im August 2020 im Hafen von Beirut, der Hauptstadt des Libanon, ereignete. Große Mengen der Chemikalie wurden dort über viele Jahre hinweg unsachgemäß gelagert. Bei einer gewaltigen Explosion kamen in jenem Jahr mehr als 200 Menschen ums Leben.

Da das Schiff immer noch Reparaturen in Klaipėda durchführen will, sagte Premierministerin Ingrida Šimonytė, dass das Schiff mit seiner Salpeterladung nicht in die Hafenstadt einlaufen dürfe. Algis Latakas, Leiter der staatlichen Hafenbehörde von Klaipėda, sagte jedoch, dass der Hafen ein leeres Schiff für Reparaturen akzeptieren würde.

>

Der Minister für Verkehr und Kommunikation, Marius Skuodis, erklärte damals, die Situation sei keine Ausnahme und die Behörden hätten die notwendige Entscheidung getroffen.

Video