Die Preise für Milchprodukte steigen auf dem Weltmarkt. Werden die Milcherzeuger die Auswirkungen spüren?

GDT indekso kreivė ir galimas scenarijus.

Die letzte Handelssitzung der Molkereibörse „Global Dairy Trade“ (GDT) am 4. Oktober verlief positiv – der GDT-Index stieg um 3,7% – auf 1264 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit dem 5. Juli 2022, als der Index bei 1287 Punkten stand.

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Dies ist die zweite Börsensitzung in Folge, in der der GDT ein beeindruckendes Wachstum verzeichnen konnte. In den letzten zehn Jahren lag der GDT-Index um 1,4 Prozent im Plus.

Laktose (+17,7 %) sowie Magermilch- und Vollmilchmehl (+4,7 % bzw. +4,1 %) waren in der letzten Handelssitzung die teuersten Produkte. Auch Cheddar-Käse (+3,7 %) und Butter (+3,4 %) verteuerten sich. Buttermilch verteuerte sich um +2,4 %.

Einzig Mozzarella-Käse (-0,1%) und Buttermehl (-0,4%) verzeichneten diesmal leichte Rückgänge.

Der Anstieg des GDT-Index auf dem Weltmarkt ist im Allgemeinen ein sehr positives Signal für alle Marktteilnehmer, von den Milcherzeugern bis zu den Verarbeitern. Das bedeutet, dass die Landwirte in naher Zukunft mit einem Anstieg der Ab-Hof-Milchpreise rechnen können. Wie stark, hängt von der jeweiligen Ländersituation, der Konjunktur der Marktteilnehmer und anderen Faktoren ab.

Nach Angaben der Europäischen Kommission lag der durchschnittliche Ankaufspreis für Rohmilch in Litauen im Januar bei 56,98 € je 100 kg. Dies ist der fünfthöchste unter allen Ländern der Europäischen Union, so dass sich die Milcherzeuger kaum beklagen und beschweren sollten.

Außerdem ist der Aufwärtstrend des GDT-Index ermutigend, da Milchprodukte auf dem Weltmarkt weiter teurer werden, was wiederum bedeutet, dass die Milchankaufspreise weiter steigen dürften.

Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass der GDT-Index in der nächsten Handelssitzung fallen wird, da Preiskorrekturen normal sind. Wie dem auch sei, der GDT-Index hat noch erhebliches Aufwärtspotenzial (mindestens 250-350 Punkte). Darauf deutet der Mehrjahreschart des GDT-Index selbst hin. Ein Marktwachstum kann etwa 1-1,5 Jahre dauern, je nach der Dynamik der letzten Korrektur.

Der letzte Aufwärtszyklus dauerte 22 Monate, gefolgt von einer 18-monatigen Kurskorrektur. Der jetzige Aufschwung dauert nun 18 Monate, aber er könnte länger dauern als der letzte Aufschwung. Wie dem auch sei, die Teilnehmer am Milchmarkt müssen sich bewusst sein, dass es sowohl während des Aufschwungs als auch während des Abschwungs kurzfristige Korrekturen in die eine oder andere Richtung geben wird. Und darauf müssen die Marktteilnehmer vorbereitet sein. Vorläufig ist der Trend jedoch recht positiv.

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„Global Dairy Trade“ ist im Besitz der neuseeländischen Molkereigenossenschaft „Fonterra“. Die Trends im Bereich Ozeanien werden Europa in etwa 1,5-2 Monaten erreichen.

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