Der Weltmarkt für Milchprodukte ist positiver. In Litauen ist es viel düsterer
Die durchschnittlichen Ab-Hof-Milchpreise in Litauen sind in zwei aufeinander folgenden Monaten gesunken, und Litauen hat bei diesem Indikator innerhalb eines Monats einen Platz in der Europäischen Union verloren und ist von Platz 14 auf Platz 15 zurückgefallen. Die globalen Märkte zeigen dagegen eher positive als negative Trends.
>Wir fallen einen Platz zurück
Der Abwärtstrend in der Stimmung der litauischen Milcherzeuger ist kein Zufall. Nach den neuesten Daten der Europäischen Kommission für April dieses Jahres ist unser Land bei den durchschnittlichen Rohmilch-Einkaufspreisen um einen Platz gegenüber dem Rest der EU zurückgefallen.
Litauen liegt nun mit einem Preis von 51,76 € pro 100 kg auf Platz 15. Im März lag der durchschnittliche Ab-Hof-Milchpreis noch bei 52,94 €.
Im April lag der durchschnittliche Ab-Hof-Preis in der EU bei 53,40 €. Das bedeutet, dass die litauischen Milcherzeuger bis vor kurzem einen etwas höheren Preis als den EU-Durchschnitt erhielten, aber jetzt ändert sich die Situation.
Die höchsten Milchpreise wurden im April in den EU-Ländern mit traditionell höheren Ab-Hof-Preisen, Zypern (66,96 €) und Malta (60,71 €), gezahlt. Die niedrigsten Preise erhielten die Landwirte in der Slowakei (44,67 €) und Portugal (46,13 €). Die Landwirte im benachbarten Polen erhielten einen Preis von 53,92 €, während die Landwirte in Lettland und Estland 48,43 € bzw. 52,80 € erhielten.
Es gibt noch Raum für WachstumDie Stimmung auf dem Weltmarkt ist etwas positiver als in Litauen, denn die letzten Handelssitzungen der von der neuseeländischen Genossenschaft "Fonterra" betriebenen Milchhandelsplattform "Global Dairy Trade" (GDT) sind mehr oder weniger positiv verlaufen.
Vor zwei Wochen stieg der GDT-Index sogar um 4,6 %, und obwohl der Index in der letzten Handelssitzung um 0,9 % (auf 1 333 Punkte) zurückging, ist insgesamt ein Aufwärtstrend zu beobachten. Molkereiprodukte werden teurer und die Käufer sind bereit, mehr dafür zu bezahlen.
Der GDT“ Index ist nun auf dem höchsten Stand seit dem 21. Juni 2022 (damals stand er bei 1 342 Punkten). Dies ist der höchste Stand der letzten 3 Jahre.
Auch die langfristige technische Analyse des Index zeigt, dass die Aufwärtsphase noch nicht zu Ende ist. Der GDT-Index hat noch ca. 15-20% Aufwärtspotenzial, aber kurzfristig lohnt es sich schon jetzt, auf eine Kurskorrektur in den nächsten 1-2 Börsensitzungen zu achten.
Bei den einzelnen Molkereiprodukten konnten in der letzten Börsensitzung nur Mozzarella-Käse (+0,7%) und die weniger bedeutende Buttermilch (+0,9%) zulegen. Die Preise für Cheddar-Käse (-9,2 %) sowie für Magermilch- und Vollmilchmehl (-0,7 % bzw. -1,0 %) fielen dagegen stark. Laktose verzeichnete eine zweistellige negative Entwicklung (-13,2 %). Butter ging um 1,5 % zurück.
