EU-Kommissar Hansen zur Landwirtschaft: Wir müssen die transatlantische Zusammenarbeit stärken
Am 2. Oktober rief Christophe Hansen, EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, auf der 41. Landwirtschaftskonferenz zwischen Nordamerika und der Europäischen Union zu einer stärkeren transatlantischen Zusammenarbeit auf, um die gemeinsamen Herausforderungen in der Landwirtschaft, die sich aus dem Klimawandel, der geopolitischen Instabilität und den gestörten Handelsströmen ergeben, besser bewältigen zu können. 
Klimawandel und wirtschaftliche Herausforderungen – eine gemeinsame Herausforderung auf beiden Seiten des Atlantiks
In seiner Rede betonte Hansen, dass Landwirte sowohl in Europa als auch in Nordamerika zunehmend mit unvorhersehbaren klimatischen Ereignissen und wirtschaftlichen Schwankungen konfrontiert sind.
Dürren, Überschwemmungen, Fröste, Tierkrankheiten und schwankende Produktionskosten (insbesondere steigende Preise für Düngemittel, Futtermittel und Energie) stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität der Landwirtschaft dar, sagte er.
Neues Handelsabkommen zwischen EU und USA – ein Kompromiss für Stabilität
C. Hansen stellte ein neues Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten vor, in dessen Rahmen sich die EU bereit erklärt hat, im Gegenzug für eine Liste zoll- und quotenfreier Einfuhren 15 % der Zölle auf einige US-Agrarerzeugnisse zu erlassen.
Mit diesem Kompromiss wurde nach Angaben des Kommissars ein potenzieller Handelskonflikt vermieden und die Grundlage für einen weiteren konstruktiven Dialog geschaffen.
Das Abkommen ebnet auch den Weg für Zollsenkungen in den Bereichen Wein, Bier, Spirituosen und anderen Produkten und fördert so die gegenseitigen Investitionen und die Wettbewerbsfähigkeit.
Innovation – der Motor einer nachhaltigen Landwirtschaft
C. Hansen betonte, dass die Zukunft der Landwirtschaft von Innovationen und der Einführung fortschrittlicher Technologien abhängt.
Er forderte Investitionen in Präzisionslandwirtschaft, digitale Lösungen, Datenanalysesysteme und fortschrittliche Pflanzen- und Tierzuchttechniken.
Gleichzeitig räumte der Kommissar ein, dass kleinere landwirtschaftliche Betriebe aufgrund begrenzter finanzieller Mittel und mangelnder Kenntnisse Schwierigkeiten bei der Einführung neuer Technologien haben.
Als Beispiel nannte er die Zusammenarbeit zwischen der EU und Kanada im Rahmen des Programms "Horizont Europa", wo Projekte zur Entwicklung nachhaltiger Verpackungen, zur Nutzung landwirtschaftlicher Abfälle in der Bioökonomie und zur Integration digitaler Lösungen in die Lebensmittelversorgungsketten durchgeführt werden.
CETA-Ergebnisse – Wachstum des bilateralen Handels
C. Hansen stellte auch die Auswirkungen von CETA (dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada) auf den Agrarsektor vor.
Seit 2017 sind die EU-Käseexporte nach Kanada um 97 % gestiegen und Kanada ist der fünftgrößte Markt für EU-Käse geworden.
Außerdem exportierte Kanada in der ersten Hälfte des Jahres 2025 die gleiche Menge an Getreide in die EU wie im gesamten Jahr 2024, was nach Ansicht des Kommissars die aktive und erfolgreiche bilaterale Zusammenarbeit widerspiegelt.
Zukunftsträchtig: Kooperation statt Konkurrenz
Abschließend betonte Hansen, dass der transatlantische Dialog und die transatlantische Partnerschaft unverzichtbar seien, um die Ernährungssicherheit, den Umweltschutz und die Widerstandsfähigkeit des Agrarsektors gegenüber globalen Herausforderungen zu gewährleisten. "Wir müssen uns nicht nur auf den Handel einigen, sondern auch auf Werte – für eine nachhaltige, fortschrittliche und faire Landwirtschaft, die die Zukunft unserer Menschen und unseres Planeten sichert," sagte der EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung.
Die 41. Landwirtschaftskonferenz Nordamerika-Europäische Union hat einmal mehr gezeigt, dass globale Herausforderungen gemeinsame Lösungen erfordern. Klimawandel, Marktvolatilität und technologischer Wandel verbinden die Landwirte auf beiden Seiten des Atlantiks, und die transatlantische Zusammenarbeit wird zu einem wichtigen Garant für die Stabilität und Nachhaltigkeit der Agrarpolitik.