Güllebewässerung auf Feldern mit tanklosen Schlauchsystemen
Wenn landwirtschaftliche Betriebe ernsthaft mit Bodenverdichtung zu kämpfen haben, geraten auch die schweren Tankwagen, mit denen die Felder mit Gülle gedüngt werden, unter Beschuss. Einige deutsche Landwirtschaftsbetriebe, die um ihre Bodengesundheit besorgt sind, verwenden Schlauchsysteme, die im Vergleich zu sperrigen Tanks leichter sind.
Weniger Druck auf den Boden ist das Hauptargument für Schlauchsysteme. Eine selbstfahrende Maschine mit Schlauch und Gülle wiegt etwa 12 Tonnen, während ein Traktor mit Gülletank bis zu 25 Tonnen wiegt. Die schlauchbetriebenen selbstfahrenden Maschinen haben 1050 mm breite Räder, die alle angetrieben werden. Große selbstfahrende Maschinen ohne Schläuche zur Gülleausbringung wiegen voll beladen etwa 70 Tonnen. Der Unterschied im Druck, der auf den Boden ausgeübt wird, ist offensichtlich.Wenn der Boden so nass und aufgeweicht ist, dass schwere Geräte nicht eingesetzt werden können, sind Schlauchsysteme angeblich genau das Richtige für den Arzt. Ihr Gewicht wird jedoch durch die Zeit aufgewogen, die erforderlich ist, um die Schlauchsysteme für die Arbeit vorzubereiten.
>Zwei Schlauchtypen für die Gülleausbringung
Die Logistik wird durch einen speziellen Container mit Pumpstation stark vereinfacht. Der Container dient als Güllezwischenlager. Die Betriebe versuchen, so wenig wie möglich in den Container zu bringen. Sobald der Trommelschlauch seine Düngerdosis erreicht hat, werden zusätzliche Schläuche verwendet, um die Gülle über längere Strecken auszubringen. Dabei handelt es sich um so genannte Flachschläuche, die einen Durchmesser von 6 Zoll (mehr als 15 cm) haben, wenn sie durch das Futtermittel gepresst werden. Die Schläuche werden an der Stelle, an der das organische Material zugegeben wird, auf Tiefladern zusammengelegt. Schläuche von 100 und 200 m Länge können bis zu einer Gesamtlänge von 1 km zu einem einzigen System kombiniert werden.
>Die UAB „interAG“ bietet beispielsweise österreichische Systeme an, die über Entfernungen von 5, 8 oder sogar mehr Kilometern verteilt werden können.
Für die Ausbringung und den Abbau der Gülleausbringungssysteme sowie für die Steuerung der Güllebewässerung wird neben dem Traktorfahrer ein zusätzlicher Arbeiter auf dem Feld eingesetzt. Dank langer Schläuche versorgt der Betrieb die Felder in einer Entfernung von 3 bis 7 Kilometern von dem Punkt, an dem die Gülle in das System gepumpt wird, mit Gülle. Je nach den Eigenschaften der Gülle muss jedoch in einer bestimmten Entfernung eine zusätzliche Pumpe installiert werden, um den Druck aufrechtzuerhalten.
Zusätzlich zu den Schlauchsystemen kann eine Scheibenegge oder ein Streifengrubber zur Ausbringung und Einarbeitung der Gülle in den Boden eingesetzt werden. Wird der Schlauch über eine befahrbare Straße verlegt, wird er durch eine spezielle Brücke geschützt, damit der Schlauch nicht von vorbeifahrenden Maschinen überfahren werden kann.
Die Schläuche an der Haspel der Maschine, die für die direkte Bewässerung der Gülle zuständig sind, haben einen Durchmesser von 4,5 bis 5 Zoll und eine Länge von 550 bis 630 m. Die Schläuche können mittels eines speziellen, starren Adapters bis auf 12 m an den Traktor heran ausgebreitet und gefaltet werden.
Mit ihren teleskopierbaren Ašs laufen die Haspeln in den Feldern hinter den Durchgängen des Traktors und verursachen so weniger Schäden an der Bodenstruktur. In unwegsamem Gelände wird der Traktor in Verbindung mit einem Grubber für die Strip-Till-Technik eingesetzt.
>Selbstfahrende Maschinen mit Spezialbereifung können übrigens Flüssigdünger bis zum Auflaufen der Keimlinge ausbringen. Wichtig ist, dass die unteren 50 cm der hängenden Verteilerschläuche aus einem härteren und schwereren Material bestehen, damit der Dünger ohne Abweichung von der Streubahn ausgebracht werden kann.
Arbeitshinweise für Schlauchsysteme
Die Schlammdüngung beginnt am Rand des Feldes, wenn der Schlauch bereits ausgebracht ist. Der Adapter führt den Schlauch dann parallel zur Bewegung des Gerätes. Wenn der Traktor in Verbindung mit dem Grubber arbeitet, wird der Schlauch 12 Meter vom Traktor entfernt verlegt, bei selbstfahrenden Systemen in der Mitte des Schwads. Im umgekehrten Fall wird der Schlauch aufgerollt. Dabei ist es wichtig, behutsam zu arbeiten und darauf zu achten, dass der Schlauch nicht an Steinen reibt, sich wenig bewegt oder über den Bestand gespannt wird – dies ist weder für die Kultur noch für den Schlauch gut. Die Dosierung der Gülle wird von der Bordelektronik in Abhängigkeit von der Walzgeschwindigkeit gesteuert.
Was den Betrieb der Pumpe im Trichter betrifft, so kann der Bediener sie aus der Ferne ein- und ausschalten. Während des Wendevorgangs wird die Pumpe normalerweise nicht eingeschaltet, um den Druck im System aufrechtzuerhalten, und die zugeführte Flüssiggülle wird in einem kleinen, vorne am Traktor angebrachten Zwischentank gesammelt, der am Ende des Wendevorgangs entsprechend den Dosierungsstandards weiterverteilt wird.
Bei Feldern bis zu 1 km Länge wird auf zwei Seiten gearbeitet. Längere Felder erfordern ein Wenden in der Feldmitte. Da das Manöver aber nur von der Einheit durchgeführt wird, die für die Ausbringung des Düngers zuständig ist, gibt es nach dem Wenden keine tiefen Spuren auf dem Feld. Die Ausbringung von Gülle auf dem Feld mit Schlauchsystemen unterscheidet sich nicht von der Tankwagen-Technik.
Theoretisch kann ein Schlauchsystem bis zu 240 Kubikmeter Gülle pro Stunde ausbringen, aber aufgrund des Zeitaufwands für die Montage des gesamten Systems und das Wenden liegt die realistische Leistung bei etwa 150-180 Kubikmetern pro Stunde.
Das Wenden von Traktor und Gerät erfolgt durch Anheben des Gerätes mit den Injektoren. Wenn die Zufuhr des flüssigen organischen Düngers nicht unterbrochen wird, fließt er weiter in die Injektoren und läuft am Feldrand mit einer Geschwindigkeit von 1,5 bis 2 m³ pro Manöver aus. Das Schließen des Ventils und die Unterbrechung des Durchflusses erhöhen die Belastung der Kupplungen und des Schlauchs und führen zu einem hydraulischen Stoß, wenn das Ventil am Ende des Arbeitsgangs geöffnet wird.
Der Fronttank hat sich gut bewährt und verhindert, dass sich die Gülle am Feldrand ausbreitet. Das liegt daran, dass der Fahrer beim Anheben des Geräts mit den Injektoren, beim Wenden oder bei jedem anderen Manöver die Güllezufuhr vom Injektor zum Fronttank umschaltet. Die Gülle fließt während der gesamten Wendezeit in diesen Behälter. Wenn das Manöver beendet ist und die Injektoren in die Arbeitsposition zurückkehren, schaltet der Bediener die Güllezufuhr um.>Die Gülle wird aus dem Gülletank gepumpt und zu den Injektoren geleitet. Das Fassungsvermögen des vorderen Tanks reicht für normales Manövrieren aus, auch bei hohen Gülleausbringmengen.